Ledersofa
Ein klassisches Ledersofa steht heutzutage in fast jedem Wohnzimmer. Die Anschaffungspreise sowie die verschiedenen Ausführungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Somit sollte für jeden Geschmack und Geldbeutel ein Ledersofa auch für Sie in Frage kommen.
Doch es stellen sich die Fragen, welches Leder bzw. welche Lederart und wie pflegt man am besten ein Ledersofa.
Zunächst sollten Sie sich entscheiden ob Sie rauhes oder glattes Leder möchten.
Die Vorteile von rauhem Leder liegen wohl im Design und beim Wohlfühlen, denn Ledersofas aus rauhem Leder werden meist aus Wildleder, Nubukleder oder Velours hergestellt. Weniger interessant ist die Familientauglichkeit von rauhem Leder. Rauhes Leder ist sehr empfindlich und sollte daher zuvor mit Polyurethan versiegelt sein, damit Wasser und Feuchtigkeit keine Chance haben ins Leder einzudringen.
Bei der Herstellung von Ledersofas mit glattem Leder wird meist Anilinleder oder Semianilinleder verwendet. Es liegt mit der Narbenseite nach aussen, was den Vorteil hat das es weitaus unempfindlicher und somit auch viel leichter zu reinigen ist. Allerdings fühlt sich glattes Leder immer zunächst etwas kalt an, was auch an der Dicke des Leders liegt. Speziell beim Färben hat aber glattes Leder wieder Vorteile und so ist ein Ledersofa mit glattem Leder in einer grossen Farbvielzahl zu finden.
Vielleicht sind Sie jetzt erstmal verwirrt was die Lederarten betrifft, denn Sie haben von Wildleder, Nubukleder, Veloursleder, Anilinleder oder Semianilinleder gelesen und kennen ggf. den Unterschied nicht. Hinzukommen noch die Lederarten aus Nappa, Kalbs- oder Rindsleder, sowie Schaf.
Wildleder
Wie der Name schon sagt ist Wildleder meist aus Hirsch-, Elch-, Reh-, Känguru- oder Antilopenhaut. Das Leder stammt aus nicht heimischen, domestizierten, sondern wildlebenden Tieren. Da es relativ selten ist, ist echtes Wildleder sehr teuer. Tatsächlich wird es auch weniger für die Herstellung von Ledersofas eingesetzt, weil es durch seine Beschaffenheit nicht sehr fest und wasserresistent ist. Meist wird Veloursleder mit Wildleder verwechselt, weil die Beschaffenheit und die samtige Oberfläche sehr ähnlich sind.
Veloursleder
Ledersofas werden sehr häufig mit Veloursleder hergestellt weil es günstig ist und weil es dem Wildleder sehr nahe kommt. Veloursleder ist im eigentlichen Sinne auch kein Leder, sondern eher ein Sammelbegriff für eine Reihe von aufgerauten Lederarten. Es ist weich und offenporig, daher warm und atmungsaktiv.
Nubuk Leder
Sie mögen es weich und samtig? dann sind Sie bei Nubukleder bestens aufgehoben. Nubukleder erhält an der Narbenseite einen Schliff, was das Nubukleder zu mehr Atmung verhilft und es sich dadurch weich und warm anfühlt.
Anilinleder
Ein glattes und teures Leder, daß nur bei sehr hochwertigen Ledersofas eingesetzt wird. Die Typische Ledermaserung wird auch beim Durchfärben nicht zerstört, dennoch ist es ein sehr empfindliches Leder das mit Wasser und Feuchtigkeit nicht gut umgehen kann.
Semianilinleder
Semianilinleder ist ein sehr robustes Leder, und obwohl es zu den Glattlederarten gehört ist dennoch nicht so pflegeleicht wie ein mit Polyurethan versiegeltes Leder.
Nappa Leder
Dass wohl am häufigsten eingesetzte Leder besteht aus Nappa. Es ist ein glattes Leder das zuvor mit Chrom gegerbt wurde. Dadurch wird es besonders weich und robust. Meist wird es aus Rinds-, Kalbs- oder Schafleder hergestellt.
Schlussendlich, wenn Sie sich nun für „Ihr“ Leder und das Ledersofa entschieden haben, sollten Sie sich mit der Pflege Ihres Ledersofas vertraut machen.
Einfach nur abstauben genügt nicht, wenngleich Sie dies wöchentlich tun sollten, denn Leder ist ein Naturprodukt, daß Schmutz auch bis in die Poren aufnimmt. Deswegen sehen farbige Ledersofas mit der zeit nicht mehr neu aus, sondern bekommen den Usedlook, der von vielen Menschen geliebt wird. Dennoch, benützen Sie niemals einen Fleckenentferner oder lösungsmittelhaltige Produkte wie Terpentin. Schuhcreme sollten Sie auch nur bedingt und an nicht direkt einsichtbaren Stellen verwenden. Auch allzukräftiges Reiben an einer Stelle kann Ihr Ledersofa ruinieren und unschön aussehen lassen. Einer der perfekten Gegenstände um ein Ledersofa und ggf. unschöne Flecken zu entfernen ist – der Radiergummi. Der Radiergummi sollte aber farblos sein und dennoch nur sanft über den Fleck gerieben werden. Ansonsten bei glattem Leder ein feuchtes Tuch – nicht Nass, ggf. mit einer leichten Essigessenz und bei Wildleder bzw. Velours und Nubuk den Staubsauger benützen.